Eine Lockerung der Schuldenbremse sowie die Folgen des Zusammenbruchs der Grossbank Credit Suisse stehen weit oben auf der politischen Traktandenliste.
Es gibt berechtigte Sorgen um zentrale Errungenschaften der Schweiz: Stabile Institutionen, eine tiefe Staatsverschuldung und ein starker Schweizer Franken bieten nach wie vor attraktive Rahmenbedingungen. Für den langfristigen Erfolg einer kleinen Volkswirtschaft sind diese notwendig, aber keineswegs hinreichend. Ohne die starke globale Vernetzung der Wirtschaft wäre unser Wohlstand undenkbar.
Niemand kennt den Spagat zwischen Unabhängigkeit und internationaler Vernetzung so gut wie die SNB. Die eigene Währung und eine Geldpolitik, die auf die Bedürfnisse des Landes zugeschnitten ist, sind ein grosses Plus. Im Gegensatz dazu muss die EZB laufend Kompromisse finden, die gleichzeitig für so unterschiedliche Volkswirtschaften wie Deutschland oder Griechenland passen. Trotzdem findet die Geldpolitik der SNB nicht auf einer Insel statt. Internationale Entwicklungen üben einen grossen Einfluss aus.
Ein Blick zurück zeigt, wie wichtig diese zentralen Errungenschaften für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes waren. Trotz grosser Herausforderungen sollten wir ihnen mit Mut, Stolz und Engagement Sorge tragen.
Martin Schenk
Vorsitzender der Geschäftsleitung
Seit rund einem Jahr bewegt sich die Inflation in der Schweiz wieder im Zielband von null bis zwei Prozent. Die frühe Rückgewinnung der Preisstabilität verschaffte der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den nötigen Spielraum, um den Zinssenkungszyklus als erste der G-10-Zentralbanken einzuleiten.