Preisstabilität und eine starke Währung sind für uns als Konsumentinnen und Konsumenten ein Segen und tragen zur Erhaltung der Kaufkraft und damit zum Wohlstand in unserem Land bei. Für exportorientierte Unternehmen ist die starke Währung gleichzeitig eine permanente Herausforderung. Ein Ansporn, der laufend Effizienzsteigerungen erfordert und fit hält.
Wir verwalten das uns anvertraute Vermögen im Auftrag unserer Schweizer Kundschaft. Bei der Vermögensanlage ist die langfristige Frankenstärke auch eine Art Fluch, weil sie auf Anlagen im Ausland permanenten Gegenwind verspricht und die Absicherung von Wechselkursrisiken teuer ist.
Im Bereich der Nominalwerte, die dem Portfolio Stabilität verleihen und zur Deckung absehbarer Verpflichtungen dienen, ist es deshalb ratsam, sich überwiegend auf Obligationen von mündelsicheren Schuldnern und Unternehmen guter Bonität sowie Geldmarktanlagen in Schweizer Franken zu konzentrieren. Fremdwährungsanleihen dienen der Diversifikation, spielen aber eine deutlich untergeordnete Rolle und machen nur einen kleinen Teil der Anlagen aus.
Bei den Beteiligungspapieren ist hingegen eine Beschränkung auf Schweizer Aktien nicht angezeigt, weil damit das Diversifikationspotenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft wird. Im Übrigen schützt die Tatsache, dass eine Aktie in Schweizer Franken gehandelt wird, nicht vor Wechselkursrisiken. Das zeigte sich in aller Deutlichkeit, als die SNB den Euro-Mindestkurs fallenliess und sich der Franken schlagartig um rund 20% aufwertete. In den zwei Handelstagen nach diesem Ereignis brach der Schweizer Aktienmarkt um nicht weniger als 15% ein. Wechselkursverschiebungen beeinflussen den Wert von Aktien auf vielschichtige Art und Weise. Neben kurzfristigen Transaktions- und buchhalterischen Translationsrisiken können Wechselkursverschiebungen je nach Kosten- und Umsatzstruktur eines Unternehmens auch dessen langfristige Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. Eine Verengung der Perspektive auf die Handelswährung einer global ausgerichteten Aktie greift daher deutlich zu kurz. Eine breite Streuung der Aktienanlagen gewährleistet eine optimale Diversifikation. Diesem Grundsatz ist auf verschiedenen Ebenen Rechnung zu tragen. Eine Diversifikation nach Regionen, Branchen und Anlagestilen ist angezeigt.
Zusammensetzung der Aktienmärkte nach Branchen
Obwohl der Schweizer Markt eine grosse Auswahl an global erfolgreichen Unternehmen bietet und wir diesen in den Portfolios auch ein entsprechendes Gewicht zumessen, fällt bei der Analyse der Zusammensetzung des Schweizer Aktienmarktes auf, dass wichtige Branchen gar nicht oder nur schwach vertreten sind. In der Schweiz dominieren die Branchen Gesundheit, Nahrungsmittel und Finanzen. Technologie, Kommunikation oder Energie sind jedoch deutlich unterrepräsentiert oder fehlen gänzlich. Damit weist der Schweizer Markt ein eher defensives Profil auf, das in schwierigen Marktphasen oft stabilisierend wirkt. In technologiegetriebenen Boomphasen wie in den letzten Monaten fehlt jedoch ein wichtiges Segment, weshalb eine internationale Diversifikation langfristig unabdingbar ist.
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